Improvisationsbereite Kommunikation - Teilhabe
(denkenimwandel.blogspot.de, Mai 2010) Wir leben in einer produktorientierten Welt. Wer ärgert sich nicht über das Geschwätz in unzähligen Diskussionen, das sich vor unseren Augen im Fernsehen z.B. abspielt (Redeschlachten, Totschlagargumente, sich gegenseitig ins Wort fallen, Abspulen von Parolen etc.). Kommunikation begegnet uns hier in einer verkrüppelten Form, die lösungsfixiert immer die gleichen Schemata bedient. Mit dem Reiferwerden der neuen Medien (Internet, Communites) Das spielanaloge und improvisationsbereite Kommunizieren, so wie es in den social communties trainiert und kultiviert wird, hat natürlich auch seine Gegner. So wird es immer wieder als oberflächlich abgewertet, weil es seinem Wesen nach eben nicht ergebnisbestimmt, sondern "unabgegrenzt" und "unkontrolliert" ist. Häufig werden die neuen Formen des Austauschs auch als gefährlich abgewertet, weil die neue Offenheit, der beruflichen Karriere schaden könne. Jeder kann auf seine Weise etwas für die neue Entwicklung tun. Die Zwischenformen dagegen, sind viel interessanter: Wenn eine Diskussion z.B. in eine "Sackgasse" gerät, haben wir es bei diesem Phänomen (Sackgasse) genauso mit einer psychischen Realität zu tun, wie in dem Fall, wo eine Person sich z.B. in eine Sache "verliert" oder auch "verrennt". Seelische Ereignisse können in genau diesen Bildern wirksam sein, selbst wenn der Einzelne es vielleicht anders "erlebt". Auch das allmähliche "Versanden" eines Gesprächs z.B. stellt eine seelische Realität dar, und kann auch nur deshalb mit einem Erleben z.B. von "Langeweile" oder mit dem eines "Interesse-Verlierens" kommunizieren. Wären alle diese Phänomene nicht von gleicher Natur, wie wollten sie sich dann untereinander "verstehen" oder "verständigen". Wir müssen versuchen, diese Zusammenhänge so treffend wie möglich zu beschreiben. Und dabei tritt das Bildhafte in den Mittelpunkt, oder (was das gleiche meint): die erlebbaren Zusammenhänge. Der Begriff "erlebbare Zusammenhänge" macht klar, dass es sich in erster Linie um ein Potenzial handelt aber eben auch um etwas Handfestes und Beschreibbares: Gemeint ist ein "offenes" Wirken nach dem einen oder anderen Bild, welches aber auch Regeln hat, im Einzelnen und Übergreifenden. Eine solche Psychologie wird dem neuen Bild vom Menschen besser gerecht, einem Menschen, der seine Intuition kultiviert und sich aufmacht, eine kommunizierende Wirklichkeit mitzugestalten, die gleichsam selbst Intuität besitzt. Jeder kann für diese Entwicklung etwas tun. |